Ja, wir sind davon überzeugt, dass unsere Periodenslips eine hygienische und gesunde Alternative gegenüber herkömmlichen Hygieneprodukten darstellen.

Menstruationsblut ist nicht schmutzig – das ist ein längst überholter Aberglaube, aber bis heute wird menstruierenden Personen vermittelt, dass ihr Blut unrein oder unhygienisch ist: Werbespots, die rotes Blut zeigen, werden zensiert, und ein Gefühl von Scham geht mit dem Thema einher. Dabei ist die Menstruation etwas ganz natürliches und betrifft fast jede zweite erwachsene Person. Glücklicherweise entwickelt sich diese Denkweise Stück für Stück weiter und alte Denkmuster werden aufgebrochen. Also nein, Menstruationsblut ist nicht schmutzig und das Tragen eines Periodenslips ist nicht unhygienisch. Wir haben bei Pourprées nichts Neues erfunden, denn schon unsere Großmütter und teilweise auch unsere Mütter haben Stoff in ihre Slips gelegt, der das Menstruationsblut aufsaugen sollte. Bei Pourprées haben wir diese alte Idee nur wieder aufgegriffen und das Konzept verbessert, damit die Periodenslips alltagstauglich und einfach zu reinigen sind – mehr nicht.

Wie lange kann man den Periodenslip tragen? Wir empfehlen dir, den Periodenslip zu wechseln, sobald du ein Nässegefühl verspürst. Das bedeutet, dass er genügend Blut aufgenommen hat. Der Großteil unserer Kund*innen trägt ihren Periodenslip zwischen 8 und 12 Stunden. Wir raten dir, ihn mindestens alle 12 Stunden zu wechseln.

Besteht das Risiko eines toxischen Schocksyndroms (wie bei Tampons oder Menstruationstassen)? Nein, ein toxisches Schocksyndrom kann nur vorkommen, wenn das Periodenprodukt im Inneren des Körpers getragen wird, wie beispielsweise bei Tampons oder Menstruationstassen. Dies bewirkt, dass der Blutfluss in der Vagina stagniert und so eine Umgebung geschaffen wird, in der sich Staphylokokken perfekt vermehren können. Diese Bakterien produzieren einen giftigen Stoff, der dann in den Blutkreislauf gelangt. „Einige Frauen haben das Bakterium im Körper, ohne dass es eine Gefahr darstellt“, so Dr Gérard Lina des Krankenhaus CHU Lyon. „Wenn ein Tampon zu lange getragen wird, werden die Bakterien in der Vagina ‚eingesperrt‘. Dann vermehren sie sich stark an einer Körperstelle und produzieren einen Giftstoff.“, erklärt Dr Gérard Lina weiter. Dieser Giftstoff gelangt dann in den Blutkreislauf und so in die Organe. Beim Tragen von Menstruationswäsche besteht kein Risiko eines toxischen Schocksyndroms, da das Blut nicht im Inneren der Vagina, sondern außerhalb aufgefangen wird.

Ist es hygienischer, eine Binde, einen Tampon oder einen Periodenslip zu tragen? Periodenblut ist nicht schmutzig. Nach unserem Empfinden ist ein Periodenschutz also nicht „hygienischer“ als ein anderer. Dennoch denken wir, dass es im Bezug auf Gesundheit bei den verschiedenen Periodenprodukten Unterschiede gibt.

Weder in Frankreich noch in Deutschland sind Hersteller*innen von Tampons und Binden dazu verpflichtet, die Inhaltsstoffe auf der Verpackung anzugeben. Diese Periodenprodukte sind allerdings im direkten Kontakt mit der Vulva, sodass es zu Hautirritationen und allergischen Reaktionen kommen kann. Dennoch ist es keine Pflicht, die Verbraucher*innen über die Inhaltsstoffe aufzuklären. Verhütungsmittel wie Kondome fallen beispielsweise unter ein europäisches Gesetz, doch für Intimhygieneprodukte gibt es keinerlei Vorschriften. Daher geben nur sehr wenige Hersteller die Inhaltsstoffe auf der Verpackung an. Manchmal sind mehr Informationen auf der Webseite der Marke zu finden, doch auch das ist nicht immer der Fall.

Anlässlich dieses Mangels an Vorschriften und Transparenz von Seiten der Hersteller*innrn hat sich das französische Verbrauchermagazin "60 millions de consommateurs" im Jahr 2016 mit den Inhaltsstoffen von Periodenprodukten beschäftigt. Nach der Durchführung einiger Analysen wurden Rückstände von Pestiziden, unter anderem von Glyphosat, und anderen industriellen Schadstoffen gefunden. Ein Jahr zuvor, also 2015, fand ein Forscherteam der argentinischen Universität La Plata heraus, dass ein Großteil der konventionellen Tampons und Binden mit Glyphosat belastet ist. In unterschiedlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass bis zu 85 Prozent aller Monatshygiene-Artikel Glyphosat enthalten.

Nach diesen besorgniserregenden Ergebnissen wurde im Juli 2018 ein Bericht der nationalen Agentur für Gesundheit in Frankreich über die Sicherheit bei Periodenprodukten veröffentlicht. Es hat also bis 2018 gedauert, bis sich eine öffentliche Organisation diesem Thema angenommen hat. 

Um diesen 216 Seiten langen Bericht zusammenzufassen: Periodenprodukte sind nachweislich mit bedenklichen chemischen Stoffen belastet, wie beispielsweise Pestiziden. Einige dieser Stoffe sind in Europa sogar verboten. Laut der französischen Agentur für Gesundheit besteht dennoch kein erhöhtes Risiko, da diese Substanzen in sehr geringer Konzentration enthalten sind und keine Vorschriften verletzt werden. Gleichzeitig empfiehlt die Agentur aber allen Hersteller*innen, diese Stoffe in ihren Produkten so weit wie möglich zu reduzieren.

Das französische Verbrauchermagazin "60 millions de consommateurs" hat mittlerweile noch weitere Studien durchgeführt und die Ergebnisse sind besorgniserregend. Es wurden 7 Binden und 15 Tampons untersucht. In 8 von 15 Proben wurden gesundheitsgefährdende Stoffe gefunden, darunter Pestizide, vor allem Glyphosat, Phthalate (Umwelthormone) oder Dioxine... 

Seit einigen Jahren gibt es immer mehr Marken, die nachhaltige Monatshygiene-Artikel aus Bio-Baumwolle auf den Markt bringen. Mittlerweile werden Tampons kritisch gesehen, was zu einem hohen Rückgang der Verkaufszahlen geführt hat. Viele Verbraucher*innen kaufen Bio-Tampons in dem Glauben, sie seien gesünder für ihren Körper. Doch Untersuchungen haben gezeigt, dass auch Bio-Tampons häufig Rückstände von Glyphosat enthalten.

Während die Ergebnisse dieser Studien sehr besorgniserregend ausfallen, fallen die Berichte der französischen Agentur für Gesundheit eher optimistisch aus. Existiert nun also ein gesundheitliches Risiko beim Verwenden herkömmlicher Periodenprodukte oder nicht? Es ist sehr schwer, diese Frage eindeutig zu beantworten. Bisher wissen wir nicht, welche konkreten gesundheitlichen Auswirkungen entstehen können. Allerdings heißt das nicht, dass kein Risiko besteht.

Die Agentur für nationale Gesundheit in Frankreich berücksichtigt in ihren Berichten keine Umwelthormone, obwohl diese in den entsprechenden Produkten nachweislich enthalten sind. Sie können den Hormonhaushalt der Verbraucher*innen maßgeblich stören. Umwelthormone befinden sich in dem, was wir essen, was wir trinken, was wir atmen, in unserer Kosmetik oder unseren Haushaltsprodukten. Man findet sie also fast überall und die langfristigen Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind noch unbekannt. Auch Phthalate, die sich auf die Fruchtbarkeit auswirken, wurden bei den Untersuchungen in den Periodenprodukten nachgewiesen. Über die Zusammensetzung von Menstruationstassen wissen wir bisher kaum etwas. Es gibt keine einzige Studie über ihre Inhaltsstoffe. Das bedeutet allerdings nicht, dass keine Schadstoffe enthalten sind.

Die Gewissheit, dass Glyphosate und andere chemische Substanzen in Periodenprodukten enthalten sind, stimmt nicht gerade zuversichtlich. Glücklicherweise verändert sich das Bewusstsein für dieses Thema Stück für Stück. Wir müssen uns weiter für mehr Transparenz bei der Zusammensetzung von Tampons und Binden einsetzen. Wir hoffen auch, dass die Öffentlichkeit aktiv wird und mehr in Studien und intensive Forschung über die Inhaltsstoffe von Tampons und Binden investiert wird.  

Enthalten Pourprées-Periodenslips Biozide wie z.B. Silberchlorid oder andere potenziell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe? Nein, wir haben uns bewusst gegen den Einsatz von Bioziden und anderen Schadstoffen in unseren Slips entschieden! Gegen den Einsatz von Bioziden spricht sowohl die aus unserer Sicht fehlende Notwendigkeit als auch die gesundheitlichen und ökologischen Risiken, die mit ihrem Einsatz verbunden sind. Einige Hersteller*innen von Menstruationsunterwäsche behandeln ihre Slip gegen vermeintlich schlechte Gerüche mit Bioziden. Allerdings sollten schlechte Gerüche in Periodenslips bei richtiger Nutzung und Pflege gar nicht erst entstehen! Unsere Slips aus Bio-Baumwolle bestehen größtenteils aus Naturfasern, die grundsätzlich weniger zu schlechten Gerüchen führen als Kunstfasern. Da Periodenunterwäsche das Menstruationsblut außerhalb des Körpers auffängt, ist ihre Benutzung hygienisch unbedenklich. Denn anders als bei Tampons oder Binden sind bei Periodenprodukten, die nicht in den Körper eingeführt werden, bisher keine durch Bakterien ausgelöste Erkrankungen wie z.B. das Toxische Schocksyndrom aufgetreten. Auch gesundheitliche und ökologische Risiken sprechen gegen den Einsatz von Bioziden. Aufgrund ihrer Eigenschaft, Organismen zu schädigen oder abzutöten, können Biozide ein Risiko für Umwelt und unsere Gesundheit darstellen. Kommen Biozide in Textilien zum Einsatz, können sie sich beim Waschen aus der Textilie lösen und auf diese Weise in die Umwelt gelangen, wo sie Organismen schädigen. Kommen sie mit der Haut in Berührung, können Biozide laut dem Bundesministerium für Umwelt und dem Bundesinstitut für Risikobewertung u.a. allergische Reaktionen auslösen und die hauteigene, für die Hautgesundheit wichtige Bakterienflora beeinträchtigen. Dies kann z.B. das Risiko für Infektionen steigern. Auch Resistenzen können sich durch Biozide entwickeln. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung kann ein Einfluss auf die Vaginalflora beim Einsatz in Periodenunterwäsche nicht ausgeschlossen werden. Einige Biozide stehen zudem im Verdacht sich auf unser Hormonsystem auszuwirken. Bislang fehlen für Biozide wie Silberchlorid - welches in den Periodenslips mancher Hersteller*innen eingesetzt wird - in Deutschland eine behördliche Prüfung und Risikobewertung. Aufgrund der potenziell schädlichen Wirkung für unsere Gesundheit sowie die Umwelt, rät u.a. das Umweltbundesamt (UBA) dazu, wo möglich, auf den Einsatz von Bioziden zu verzichten. Insbesondere den Einsatz von Bioziden gegen Gerüche beurteilt das UBA als nicht gerechtfertigt. Unser Verzicht auf den Einsatz von Bioziden spiegelt unsere Mission wider, ein Produkt herzustellen, dass sowohl gut für den Körper als auch die Umwelt sein soll. Wichtig ist selbstverständlich eine gewissenhafte Pflege der Slips. Daher legen wir großen Wert darauf, euch mit der richtigen Anleitung zum Waschen eurer hübschen Periodenunterwäsche vertraut zu machen. Solltest du dich mit unserer Empfehlung, deine Slips bei 30°C oder 40°C zu waschen, nicht wohlfühlen, kannst du sie gerne ein Mal pro Zyklus bei 60°C waschen und ab und zu für ca. eine Stunde in 1 Liter Wasser einlegen, zu dem du 1 TL Backpulver (Natron) gibst.